Endo-Exo-Prothese – endlich wieder mobil

Die Endo-Exo-Prothese ermöglicht Betroffenen nach einer Amputation der unteren Extremitäten wieder ein natürliches und sicheres Gangbild. Inspiriert von der Anatomie des menschlichen Körpers, wird bei dieser einzigartigen Versorgungstechnik ein Kraftträger fest im Knochen verankert und durch die Haut nach außen geführt. An diese stabile Basis kann eine herkömmliche Prothese nun unkompliziert angeschlossen werden.

So erfolgt die Kraftübertragung beim Stehen und Gehen wieder direkt über den Knochen – wie es in der natürlichen Physiognomie vorgesehen ist. Das Ergebnis: Maximale Beweglichkeit, Komfort und ein neues Lebensgefühl!

Lassen Sie sich von unseren Experten aus dem Sanitätshaus Seeger beraten und erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und Vorteile der Versorgung mit einer Endo-Exo-Prothese.

Endo-Exo-Bedeutung: Was ist die Endo-Exo-Prothese?

© april agentur GbR
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Die Endo-Exo-Prothese ist eine innovative Form der Prothesenversorgung, bei der eine direkte Verbindung zwischen dem Körperinneren und einer externen Prothese hergestellt wird. Der Begriff „Endo-Exo“ setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „éndon“, was „innen“ bedeutet, und „exō“, was „außen“ heißt.

Dies beschreibt die Grundidee der Prothese: Eine interne Komponente (endo) wird im Knochen des Amputationsstumpfes verankert, während eine externe Komponente (exo) außerhalb des Körpers mit dieser verbunden wird.

Solch eine Konstruktion ermöglicht eine stabile und natürliche Verbindung zur Prothese, was den Tragekomfort und die Funktionalität im Alltag erheblich verbessern kann. Zudem gibt es keine herkömmliche Prothesenhülse, was das Tragegefühl bei Patient*innen oft deutlich verbessert und Hautprobleme verringern kann.

Osseointegration: So funktioniert die Endo-Exo-Versorgung

Osseointegration bezeichnet den biologischen Prozess, bei dem ein Implantat fest in den Knochen integriert wird, sodass eine direkte, dauerhafte Verbindung zwischen dem lebenden Knochengewebe und der Oberfläche des Implantats entsteht. Der Begriff leitet sich von den lateinischen Wörtern "os" (Knochen) und "integrare" (einbinden, einfügen) ab.

Bei der Osseointegration wird das Implantat, typischerweise aus biokompatiblen Materialien wie Titan oder einer Titanlegierung, chirurgisch in den Knochen eingesetzt. Im Laufe der Zeit wächst der Knochen direkt an die Implantatoberfläche an und bildet eine stabile und dauerhafte Verbindung. So bleibt das Implantat fest im Körper verankert, was besonders wichtig ist, um Prothesen sicher und funktional zu befestigen.  In der Prothetik ermöglicht die Osseointegration eine natürliche Belastung und Kraftübertragung, verbessert die Propriozeption (das Gefühl für die Position des Körpers im Raum) und bietet mehr Komfort und Bewegungsfreiheit als herkömmliche Prothesensysteme.

Der wesentliche Unterschied zwischen der Endo-Exo-Prothese (Osseointegration) und der herkömmlichen Prothesenversorgung liegt in der Art und Weise, wie die Prothese am Körper befestigt wird und wie die Kräfte übertragen werden.

 

Vor- und Nachteile einer Endo-Exo-Prothese

Die 4 Vorteile der Endo-Exo-Prothese im Vergleich zur klassischen Prothesenversorgung

© april agentur GbR
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Wir stellen die EEP (Endo-Exo-Prothese) einer traditionellen Prothesenversorgung gegenüber – und erläutern so die vier größten Vorteile der Endo-Exo-Versorgung:

Befestigung der Prothese:

  • Bei der traditionellen Prothesenversorgung wird die Prothese mit einem sogenannten Prothesenschaft am verbleibenden Stumpf befestigt. Dieser Schaft umschließt den Stumpf und wird durch Unterdruck, Gurte und weitere Fixierungsmechanismen gehalten. Das kann zu Druckstellen, Hautirritationen, Schweißbildung und einem instabilen Sitz führen.
     
  • Bei der Endo-Exo-Prothese wird ein Implantat (Endo-Komponente) direkt in den Knochen des Stumpfes eingesetzt, das durch die Haut nach außen (Exo-Komponente) geführt wird. An diesem äußeren Teil wird dann die externe Prothese befestigt. Dadurch entfällt der Prothesenschaft, die Prothese wird fest und sicher direkt am Skelett verankert. Diese Art der Befestigung sorgt für eine bessere Stabilität und mehr Komfort.

Kraftübertragung und Gangbild:

  • Herkömmliche Prothesenversorgung: Die Kräfte, die beim Stehen, Gehen oder Laufen auf die Prothese wirken, werden hauptsächlich über den Weichteilmantel des Stumpfes übertragen. Diese indirekte Kraftübertragung führt oft zu einem instabilen und weniger natürlichen Gangbild. Patient*innen müssen sich häufig an das Tragen der Prothese gewöhnen und haben nicht selten Schwierigkeiten mit der Balance und einem natürlichen Bewegungsablauf.
     
  • Endo-Exo-Prothese (Osseointegration): Die Kraftübertragung erfolgt hier direkt über den Knochen, wie es der natürlichen Anatomie entspricht. Dies führt zu einem stabileren und sichereren Gangbild. Das natürliche Be- und Entlasten des Knochens durch die Prothese verbessert die Propriozeption (das Gefühl für den eigenen Körper im Raum), was eine natürliche Bewegung ermöglicht.

 

Komfort und Handhabung:

  • Herkömmliche Prothese: Aufgrund der Schaftkonstruktion können Hautprobleme wie Reibung, Druckstellen und Entzündungen auftreten. Volumenschwankungen des Stumpfes (z. B. durch Schwellungen) beeinflussen die Passform und Stabilität der Prothese. An- und Ablegen der Prothese können zeitaufwendig und umständlich sein.
     
  • Osseointegrierte EEP: Die Prothese kann in wenigen Sekunden an- und abgelegt werden, was den Alltag erheblich erleichtert. Hautirritationen durch Reibung und Schweißbildung entfallen, da kein Schaft den Stumpf umschließt. Volumenschwankungen des Stumpfes haben keinen Einfluss auf die Passform der Prothese.

 

Langfristige Perspektive:

  • Herkömmliche Prothese: Viele Patient*innen kämpfen langfristig mit den oben genannten Problemen und Unannehmlichkeiten. Für manche führt dies dazu, dass sie ihre Prothese nicht regelmäßig tragen können oder wollen.
     
  • EEP: Betroffene berichten von einer deutlich höheren Lebensqualität, da sie die Prothese länger und mit größerem Komfort tragen können. Endo-Exo-Prothesen-Erfahrungen zeigen: Die sichere Befestigung und natürliche Kraftübertragung steigern die Mobilität und den Bewegungsumfang.

Endo-Exo-Prothese: Nachteile, Herausforderungen & Risiken

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Die Versorgung mit einer hochwertigen Endo-Exo-Prothese ist natürlich auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Hierzu zählen auch ganz klar die Kosten einer Endo-Exo-Prothese. Wenden Sie sich bei Ihren Bedenken, wie den entstehenden Kosten oder möglichen Risiken, gerne an uns!

  • Infektionsrisiko: Durch die Hautöffnung, an der die externe Komponente ansetzt, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen.
     
  • Aufwendige Pflege: Die Haut um die Austrittsstelle der Prothese muss regelmäßig und sorgfältig gepflegt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
     
  • Chirurgische Eingriffe erforderlich: Die Implantation erfordert einen oder mehrere chirurgische Eingriffe, die mit den üblichen Risiken von Operationen verbunden sind.
     
  • Hohe Kosten: Die Herstellung und Implantation einer Endo-Exo-Prothese sind mit hohen Kosten im fünf- bis sechsstelligen Bereich verbunden. In Deutschland ist es grundsätzlich möglich, dass Krankenkassen die Kosten übernehmen, wenn eine medizinische Notwendigkeit nachgewiesen werden kann und die Prothese zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität führt. Der Prozess der Kostenübernahme ist jedoch oft langwierig und erfordert umfangreiche Gutachten. Es ist ratsam, frühzeitig den Kontakt mit der Krankenkasse aufzunehmen, um den Antrag auf Kostenübernahme zu stellen und eventuell erforderliche Unterlagen und ärztliche Gutachten vorzubereiten. Die Expert*innen vom Seeger Gesundheitshaus stehen Ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite. Zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Für wen ist die Endo-Exo-Prothese geeignet?

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Die Endo-Exo-Prothese bietet besonders Menschen, die mit der herkömmlichen Schaftprothese nicht zufrieden sind oder spezifische Probleme haben, eine hochmoderne und komfortable Alternative. Die moderne Technik kann erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, indem sie eine stabilere, sicherere und natürlich wirkende Lösung für amputierte Menschen bietet. Die Endo-Exo-Prothese eignet sich insbesondere für:

  • Amputierte mit Hautproblemen und Stumpfirritationen.
  • Patient*innen mit Stumpf-Volumenschwankungen.
  • Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Bewegungsfreiheit.
  • Aktive Menschen und Sportler*innen.
  • Langzeit-Prothesenträger*innen, die nach einer Alternative suchen.
  • Betroffene mit chronischen Schmerzen aufgrund der Prothese.
  • Menschen, die Probleme mit dem An- und Ablegen der Prothese haben.
  • Personen, die auf eine verbesserte Propriozeption angewiesen sind.

Der Weg zur Endo-Exo-Prothese: Ablauf der Versorgung

1. Aufnahmegespräch

Im Rahmen eines Aufnahmegesprächs prüfen Chirurg*innen, ob Sie geeignet für die Versorgung sind. Dabei werden Sie umfassend über den Eingriff, die Vorgehensweise und die erwarteten Ergebnisse informiert. Nach dem Unterzeichnen einer Einverständniserklärung wird der Operationstermin festgelegt.

2. Chirurgischer Eingriff

Die Implantation erfolgt in der Regel in zwei Phasen. Abhängig von Präferenzen und den Weichteilverhältnissen kann die Implantation ggf. auch in einem einzigen Schritt durchgeführt werden. Im Folgenden ein Beispiel einer Endo-Exo-Beinprothese in zwei Schritten:

  • Erster Eingriff: Zunächst wird ein Titanimplantat in den Knochen des verbliebenen Gliedmaßenstumpfs eingesetzt. Falls erforderlich, wird die Länge des Knochens angepasst und überschüssiges Weichgewebe entfernt. Nach der Implantation wird die Wunde geschlossen, um sterile Bedingungen für die Knochen-Implantat-Integration zu schaffen.
  • Zweiter Eingriff (nach 4 bis 6 Wochen): Bei der zweiten Operation wird eine kleine Hautöffnung (Stoma) geschaffen, durch die die Prothese mit einem Schnellkupplungs- und -lösesystem befestigt werden kann. Nach der Operation erhalten Sie Anweisungen zur Reinigung des Stomas. Ein*e Prothesentechniker*in wird die Prothese mit den vorhandenen Komponenten (Knie/Fuß) anpassen und ausrichten.

 

3. Rehabilitation

Die Rehabilitation beginnt eine Woche nach der Endo-Exo-Operation. Dabei lernen Sie schrittweise, wie Sie Ihre Prothese belasten und mit Gehhilfen laufen. Die Dauer der Rehabilitation hängt von der Amputationshöhe ab: Bei Unterschenkelamputationen dauert die Rehabilitation in der Regel vier Wochen; bei Oberschenkelamputationen sechs bis zwölf Wochen. Während der Rehabilitation werden Sie kontinuierlich von einem interdisziplinären Team betreut, um eine bestmögliche Genesung und Integration in den Alltag zu gewährleisten.

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Häufige Fragen rund um die Endo-Exo-Prothese

Bin ich für eine Endo-Exo-Prothese geeignet?

Ja, wenn

  • Sie betroffen von einer Amputation der unteren Extremitäten sind (oberhalb und/oder unterhalb des Knies).


Sie Probleme mit Ihrer Schaftprothese haben, wie zum Beispiel:

  • Schmerzen
  • Hautprobleme (Abschürfungen, Infektionen, Narbenbildung)
  • Volumenschwankungen des Stumpfes
  • Übermäßiges Schwitzen im Prothesenschaft
  • Ein kurzer Stumpf, der die Nutzung einer Schaftprothese erschwert


Sie sich in einem guten Gesundheitszustand befinden, das bedeutet:

  • Sie sind fit genug für eine Operation.
  • Sie haben keinen schweren Diabetes.
  • Sie haben keine ernsthaften Durchblutungsstörungen in den unteren Extremitäten.
  • Sie haben in den letzten 2 Jahren keine Chemo- oder Strahlentherapie erhalten.
  • Sie nehmen keine Medikamente ein, die die Knochenheilung hemmen.

Wann ist eine Endo-Exo-Versorgung ausgeschlossen?

Folgende Kriterien schließen eine Versorgung mit einer Endo-Exo-Prothese aus:

  • Atypische Anatomie des Oberschenkels / Unterschenkels: Deformationen, Dysplasien oder Funktionsstörungen in den benachbarten Hüft- oder Kniegelenken.
  • Vorangegangene Strahlentherapie / Chemotherapie: Strahlentherapie an der betroffenen Extremität oder Chemotherapie innerhalb der letzten 18 Monate.
  • Periphere Gefäßerkrankungen mit kritischer Ischämie: Kritische Durchblutungsstörungen in den betroffenen Gliedmaßen (TcPO2 < 40 mmHg).
  • Diabetes mellitus mit Polyneuropathie: Diabetes, der bereits zu Nervenstörungen (Polyneuropathie) geführt hat.
  • Lokale Hautinfektion / systemische entzündliche Erkrankung: Vorhandensein von lokalen Hautinfektionen oder systemischen entzündlichen Erkrankungen.
  • Immungeschwächte Patient*innen / Einnahme immunsuppressiver Medikamente: Menschen, die immungeschwächt sind oder Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken.
  • Kardiorespiratorische Erkrankungen: Herz- oder Atemwegserkrankungen, die die aktuelle und zukünftige Gehfähigkeit einschränken.
  • Kognitive Einschränkungen: Kognitive Beeinträchtigungen, die das Befolgen medizinischer Anweisungen erschweren.
  • Somatisch nicht erklärbare Schmerzen oder körperliche Beschwerden: Schmerzen oder körperliche Zustände ohne klare körperliche Ursache.
  • Aktives Rauchen.

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