Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es bei einer Kompressionstherapie?
Die Risiken und Nebenwirkungen der Kompressionstherapie sind gering, wenn das jeweilige Kompressionsmaterial gut angepasst und regelmäßig getragen wird. Wichtig ist es jedoch – und dies wird häufig vergessen – auf eine ebenso gute und regelmäßige Hautpflege zu achten, besonders wenn schon Vorschäden oder Reizungen der Haut wie etwa bei einer Neurodermitis bestehen. Denn obwohl das Strumpfmaterial mittlerweile viel hautfreundlicher, latexfrei, atmungsaktiv, oftmals dünner und dadurch – gerade auch im Sommer – angenehmer zu tragen ist, kann es immer noch zu folgenden Auswirkungen kommen:
- Hauttrockenheit
- Schuppung
- Juckreiz und
- Temperaturmissempfindungen
Eine entsprechende Fachberatung hilft, die geeigneten Hautpflegeprodukte zu finden, um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken. Auch sollte die Gefahr von Haut- und/oder Nervenschädigungen bei unsachgemäßem Gebrauch immer im Auge behalten werden. Die Bandagen und/oder Strümpfe müssen fest und gut sitzen, aber nicht so eng, dass sie – etwa durch Faltenbildung – einschneiden oder abschnüren.
Achtung bei schweren Erkrankungen
Sind der arterielle Blutfluss oder die Herzfunktion schwer beeinträchtigt, und/oder die Nerven, die an die Körperoberfläche ziehen – wie etwa in Folge einer langjährigen und dabei nicht gut eingestellten Zuckerkrankheit – würde eine Kompressionsbehandlung den Patienten weiter schädigen. Diese Therapie kommt daher für Patienten mit folgenden Krankheiten nicht in Frage:
- Arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
- Schwere Herzinsuffizienz
- Lungenödem
- Herzinfarkt
Auch bei Peripherer (diabetischer) Neuropathie muss eine Behandlung mit Kompression sehr genau abgewogen werden.