Viele Eltern Fragen sich: Was kann ich für mein Kind tun, wenn sich der Arm nicht vollständig entwickelt hat? Auch nur teilweise entwickelte Hände können mittels einer Armprothese oder Handprothese versorgt werden.
Kinder können bereits im sehr frühen Lebensalter – ab einem Jahr – mit einer Handprothese unterstützt werden. Die meisten Kinder haben in diesem Alter bereits erste Körpererfahrungen gesammelt und den Tastsinn ausgebildet. Nun beginnt für Kinder die Zeit, in der sie bereits frei sitzen können und langsam krabbelnd versuchen, die Welt zu entdecken. Diese Erstversorgung mit Kinderprothesen dient als Gegenhalt und Gleichgewichtsunterstützung, sodass dem Erkunden nichts mehr im Weg steht.
Ab dem zweiten Lebensjahr kann mit einer Habitus oder mit individuell angefertigten Alltagshilfen zusätzliche Unterstützung geboten werden. Neben Kinderprothesen können auch Esshilfen und Lenkadaptionen umgesetzt werden, um das Leben der Kinder zu erleichtern. Auf diese Weise lassen sich zudem Kompensationsbewegungen vermeiden, welche häufig Fehlhaltungen zur Folge haben. Individuell angefertigte Kinderprothesen helfen also auch vorbeugend.
Ab dem vierten Lebensjahr kann das Kind an eine myoelektrische Armprothese herangeführt werden. Hierbei geht es vor allem darum, die Muskelsignale des Körpers zu trainieren. Myoelektrische Armprothesen werden bei Kindern auf spielerische Weise in den Alltag eingebunden. Diese Form der Prothese ist durch ihre Passteile jedoch etwas schwerer als die bisher gewohnten Versorgungen, sodass dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt. Wichtig ist daher, dem Kind immer wieder die Hilfestellung der Kinderprothese anzubieten, allerdings nicht aufzuzwingen. Andernfalls kann es zu einer generellen Ablehnung der Prothesenversorgung kommen. Um die Bereitschaft und Prothesenakzeptanz zu erhöhen, sollte man immer die individuellen Fragen und Wünsche des Kindes berücksichtigen, zum Beispiel im Hinblick auf die farbliche Gestaltung der Kinderprothese.