Asthma im Frühjahr

Chronische Atemnot betrifft hierzulande zunehmend immer mehr Menschen. Ganz besonders im Frühjahr haben Asthma-Betroffene unter Beschwerden wie Reizhusten, Luftnot bis hin zur Pfeifatmung zu leiden. Wir verraten, woran Sie Asthma erkennen und mit welchen Hilfsmitteln Sie dem Pollenansturm im Frühling bestmöglich trotzen.
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Laut einer aktuellen Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland inzwischen mehr als sechs Prozent der erwachsenen Bevölkerung von Asthma betroffen, Frauen geringfügig öfter als Männer. Gründe dafür sehen Wissenschaftler
derzeit vor allem in der sterilen Umwelt in den westlichen Industrieländern, durch die das Immunsystem zu wenig beansprucht wird. Auch die verstärkte Schadstoffbelastung durch Chemikalien, Stickoxide und Zigarettenrauch sowie der Mangel an Frischluft allgemein sind aus wissenschaftlicher Sicht Gründe für das verstärkte Auftreten von Asthma.

Obwohl die Sterblichkeit durch Asthmaanfälle mit weltweit einem Prozent relativ gering ist, stellt die Erkrankung gerade für Senioren doch ein gewisses Risiko dar – besonders angesichts der Tatsache, dass Asthmaanfälle oder gar Todesfälle durch eine gute Vorsorge im Allgemeinen vermeidbar sind. Die Lebensqualität von Asthma-Betroffenen ist in der Regel stark eingeschränkt – von der Möglichkeit, Sport auszuüben bis zum Aufenthalt im Freien bei verstärktem Pollenflug im Frühling. Umso wichtiger ist eine gute Prävention – und Therapieplanung bei bestehenden Beschwerden.

Allergisches und nicht-allergisches Asthma

Asthma bronchiale, wie Asthma im medizinischen Kontext genannt wird, ist eine chronische Entzündungserkrankung der Atemwege, die durch eine Übererregbarkeit der Bronchien zustande kommt. Auslöser können mitunter z.B. Allergien gegen Blütenpollen oder Katzenhaare sein. Es gibt allerdings auch nicht-allergisch bedingtes Asthma sowie Mischformen, deren Ursache nicht immer eindeutig identifizierbar ist. Unspezifische Reize bei nicht-allergischem Asthma sind zum Beispiel kalte Luft, Infekte, Gerüche oder körperliche Belastung. Wer ausschließlich im Frühling unter Atemnot- und Reizhustenbeschwerden leidet, bei dem liegt jedoch zumeist ein allergisch bedingtes Asthma vor.

Symptome von Asthma frühzeitig erkennen

Gerade im Frühjahr, wenn die Pollen fliegen und es überall blüht und grünt, kommt es bei vielen Menschen zu Atemnot,
Hustenanfällen und vermehrter Schleimproduktion. Nicht immer steckt ein gewöhnlicher Heuschnupfen dahinter: Auch das Krankheitsbild Asthma macht sich oft zunächst wie eine gewöhnliche Allergie durch Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Auslösern bemerkbar. Wenn sich zu Atemnot und Husten außerdem hartnäckige Atemwegsinfekte, eine pfeifende Atmung, permanente Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kurzatmigkeit bei Belastung oder sogar im Ruhezustand dazu gesellen, sollten sie hellhörig werden und die Beschwerden ärztlich abklären lassen. Auch ein Engegefühl in der Brust, Schmerzen und wiederholte Bronchitis können auf Asthma hindeuten. Da akut auftretendes Asthma sehr häufig mit Atemwegsinfekten und einem allgemein geschwächten Immunsystem einhergeht, ist eine antibiotische Behandlung im Akutstadium oft unumgänglich. Zusätzlich erfordert ein ärztlich diagnostiziertes Asthma eine gut geplante und konsequent durchgeführte Therapie durch die Betroffenen.

Ist das noch Heuschnupfen – oder schon Asthma?

Wenn Sie unsicher sind, ob Husten und Atemnot bei Ihnen durch gewöhnlichen Heuschnupfen zustande kommen oder ob Sie tatsächlich an Asthma leiden, sollten Sie bei Ihrem Arzt, idealerweise einem spezialisierten Pneumologen, eine spezialisierte Diagnose einholen. Dieser kann beispielsweise mittels einer Spirometrie, kurz einem Lungenfunktionstest, das Lungenvolumen und die Luftflussgeschwindigkeit ermitteln. Die Spirometrie kann auch angewandt werden, um einen Therapieerfolg zu überprüfen. Zudem können Sie mit einem Peak-Flow-Meter als Therapiekontrollgerät auch selbst das Ausmaß Ihrer Atemwegsverengung und die Atemluftgeschwindigkeit bestimmen.

Aktiv gegen Asthma – Das hilft!

Heilbar ist Asthma als chronische Erkrankung bei Erwachsenen zwar leider nicht, doch können beschwerdefreie Zeiten
verlängert und Asthmaanfälle mit bestimmten Maßnahmen größtenteils vermieden werden. Dazu gehören Medikamente
ebenso wie nichtmedikamentöse Strategien. Asthma-Medikamente helfen gegen Bronchien-Verengung, Entzündung der Atemwege, Schleim und Husten – die Wirkstoffe werden in Form von Dosieraerosolen oder Pulver inhaliert. Das Erlernen
der richtigen Inhalationstechnik dabei ist wichtig und kann im Rahmen einer Asthmaschulung eingeübt werden.

Klassische Behandlung und Medikamente

Im akuten Asthmaanfall helfen Bedarfsmedikamente, auch Reliever genannt, gegen die Atemnot und den Reizhusten. Sie erweitern vorübergehend die Bronchien. Zusätzlich können Langzeitmedikamente mit antientzündlicher Wirkung, sogenannte Controller, zur Abschwächung der Symptome eingesetzt werden: dabei handelt es sich meist um Kortison-Sprays, die bei mehrmals wöchentlich auftretenden Asthma-Beschwerden vorbeugend angewandt werden. Wem die schulmedizinische Behandlung nicht behagt, der kann auf alternative naturheilkundliche Maßnahmen wie Homöopathie setzen und sich spezielle Atemtechniken und Verhaltensweisen für Notfallsituationen aneignen: dazu gehören z.B. die Zwerchfellatmung, die Lippenbremse, der Atemreizgriff sowie bestimmte atemwegsfördernde Körperhaltungen. Diese Techniken können Betroffene im Rahmen einer Asthmaschulung erlernen. Dort wird auch der Umgang mit der Erkrankung allgemein sowie das Inhalieren und Verwenden von Dosieraerosolen erklärt.

Asthma bei Kindern: Heilungschancen sind gut

Anders sieht es aus bei Kindern, die an Asthma leiden: für diese besteht durchaus eine hohe Chance auf Heilung im späteren Lebensverlauf. Grundsätzlich ist das Risiko, in der Kindheit an Asthma zu erkranken, statistisch gesehen besonders hoch: laut der jüngsten ISAAC-Studie leiden weltweit durchschnittlich rund 14 Prozent der Kinder unter chronischer Atemnot oder Belastungsasthma. Der vom Robert-Koch-Institut vorgestellten KiGGS-Studie zufolge erhalten hierzulande drei Prozent aller Kinder die ärztliche Diagnose Asthma, weitere neun Prozent sind von Heuschnupfen mit ähnlicher Symptomatik betroffen. Besonders häufig trifft es den beiden Studien zufolge Jungen und Kleinkinder unter fünf Jahren. Für die Behandlung von Kinder-Asthma müssen bestimmte Besonderheiten berücksichtigt werden: so gibt es speziell an den Bedarf von Kindern angepasste Aerosole mit Inhalierhilfen wie z.B. Gesichtsmaske oder Spacer, einem angesteckten Mundstück zur Vernebelung der Wirksubstanz zum erleichterten Einatmen.

Von Anna Engberg (AE)

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