Was ist ein Lipödem und wie entsteht es?
Die Bezeichnung Lipödem leitet sich aus den griechischen Worten lípos (Fett) und oídēma (Schwellung) ab. Ein Lipödem ist eine chronische und voranschreitende Krankheit, was bedeutet, dass sich das Krankheitsbild zunehmend verschlimmert. Bei dieser Fettverteilungsstörung kommt es zu einer symmetrischen Fettverteilung an Armen und Beinen. Dies kann weder durch Sport noch durch eine gesunde Ernährung beeinflusst werden und muss von einer Adipositas abgegrenzt werden.
Ein Lipödem entsteht durch die Vermehrung des Unterhautfettgewebes an Armen und Beinen. Die Unterhaut besteht aus Binde- und Fettgewebe und verbindet die oberen Hautschichten mit Sehnen, Knochen und Faszien. In der Unterhaut wird das überschüssige Fett gesammelt – bei Lipödem-Patientinnen ist die Vermehrung des Fettes an den Extremitäten unverhältnismäßig stark ausgeprägt. Zu dem anormalen Wachstum und der Wucherung des Fettgewebes gesellt sich auch eine Volumenzunahme, die durch Wasseransammlungen verursacht wird.
Es sind hauptsächlich Frauen, die von der Krankheit betroffen sind. Es ist nicht vollständig geklärt, woran das liegt. Vermutet wird eine hormonelle Ursache. So treten Lipödeme vermehrt während der Pubertät oder Schwangerschaft auf, seltener auch während oder nach den Wechseljahren. Auch von einer Vererbbarkeit wird ausgegangen. Magere Frauen können ebenso ein Lipödem bekommen wie fettleibige. Männer sind, wenn überhaupt, nur in Verbindung mit anderen Erkrankungen von einem Lipödem betroffen.
Therapie
Auch wenn das reine Lipödem nicht mithilfe von Sport oder Diätprogrammen beseitigt werden kann, wird dennoch eine gesunde Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität empfohlen. Denn schon ein leichtes Übergewicht kann die Ödembildung sowie die Beschwerden verstärken. Mithilfe dreier Bestandteile soll das Normalgewicht gesichert werden: Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität, psychologische Betreuung.
Die Behandlungsmöglichkeit eines Lipödems setzt sich bisher aus der konservativen Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) sowie der operativen Liposuktion (Fettabsaugung) zusammen. Die KPE sollte stets an erster Stelle stehen. Sie beinhaltet manuelle Lymphdrainage, Kompression, Hautpflege sowie Bewegungstherapie. Mithilfe dieser Kur können die Berührungs- und Druckschmerzen reduziert werden. Außerdem können eine Rückbildung der Wassereinlagerungen und somit auch eine Reduktion des Beinumfangs von bis zu 10% erreicht werden.
Auch das Sanitätshaus Seeger setzt sich für Ihren Behandlungserfolg und Ihr Wohlbefinden ein. Wir nehmen uns Zeit für Ihre ausführliche Beratung und das sorgfältige Maßnehmen an der Extremität. Denn nur eine exakte Passform und die geeignete Qualitätswahl des Strumpfes sichern den korrekten Druckverlauf und somit die therapierelevante, optimale Kompressionswirkung. Bitte vereinbaren Sie einen Termin in einer Filiale in Ihrer Nähe – gern telefonisch. Die
Beratung und Maßnahme erfolgt dann durch kompetente und erfahrene Lymphologiespezialisten.
Eine Liposuktion verspricht meist nachhaltigeren Erfolg. Hier werden viele Fettzellen schonend und sanft abgesaugt. Dies führt dazu, dass im betroffenen Bindegewebe weniger Wasser gespeichert werden kann und der Gewebedruck abnimmt. Dies erleichtert den Abtransport der Lymphflüssigkeit und die Empfindlichkeit der kleinsten Blutgefäße verringert sich. Die Beine werden schlanker, das Gewicht reduziert. Dadurch fühlen sich viele Patientinnen wohler, entwickeln ein neues Selbstwertgefühl, eventuell auch Begeisterung für den Sport. Es kann aber weiterhin eine Neigung zu Flüssigkeitseinlagerungen und somit Schmerzen bestehen. Auch kann ein Wiederauftreten des Lipödems nicht vollständig
ausgeschlossen werden. Auch nach der Liposuktion halten eine gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Aktivität
die verbesserte Lebensqualität auf Dauer aufrecht.
Insgesamt ist ein Lipödem eine Krankheit, mit der es nicht so einfach zu leben ist. Es erfordert viel Disziplin, die KPE durchzuziehen – mit stetigen Maßnahmen, Therapien und „engen“ Kompressionsstrümpfen – und sich auch von Rückschlägen
nicht demotivieren zu lassen. Nicht nur physische, auch psychische Leiden plagen die Betroffenen. Es gibt jedoch beispielsweise verschiedene Foren, in denen sich Betroffene gegenseitig informieren, austauschen und aufbauen können.