Die Stadtschwestern Pflegedienste: Wichtig ist, was man zurückgibt

Die Stadtschwestern Pflegedienste sind noch ganz jung, und da will ich mir ein Bild machen. Also fahre ich nach Steglitz in die Bundesallee 116 und betrete einen großen, hellen Raum. Der Pflegedienstleiter begrüßt mich freundlich und erzählt mir bei einer Tasse Kaffee von den Stadtschwestern.
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„Diese Station der Stadtschwestern Pflegedienste gibt es seit dem 15. November 2019, wir sind also noch sehr jung, ganz frisch. Wir sind acht Mitarbeiter/innen und wir versorgen all jene Menschen, die pflegebedürftig sind. Wir sind noch relativ klein, aber da es so viel Bedarf an Versorgung und Pflege gibt, bekommen wir jeden Tag mehrere Anfragen. Wir machen dann Termine aus, nehmen die Patienten auf und innerhalb von sehr kurzer Zeit sind wir so schon ziemlich gewachsen“, so der Pflegedienstleiter.

Mehr Leben: Wie sind Sie und Ihre Mitarbeiter/innen denn dazu gekommen, in der Pflege zu arbeiten?

Pflegedienstleiter: Wir haben Mitarbeiter/innen, die aus anderen Bereichen kommen. Sie haben etwas Pflegeerfahrung gesammelt, weil sie ihre Kinder oder Familienangehörige betreut haben. Ich selbst habe Humanmedizin studiert, dann habe ich die Ausbildung gemacht. Parallel zum Studium habe ich immer im Bereich Pflege gearbeitet, um mich und das Studium zu finanzieren. Dann habe ich mich irgendwann dazu entschieden, Pflegemanagement zu studieren und jetzt bin ich Pflegedienstleitung und arbeite in dem Bereich, den ich auch gelernt habe. Das kommt mir natürlich zugute, dass ich jahrelang schon in der Pflege gearbeitet hatte. Aber letztendlich ist es egal, was man gelernt hat, ob man Doktor ist, Krankenpfleger oder Astronaut – wichtig ist einzig und allein, was man zurückgibt. Und das erlebe ich hier tagtäglich und damit bin ich wirklich zufrieden und glücklich.

Bieten Sie Weiter- oder Ausbildungen an?
Noch nicht, aber das haben wir auch vor, denn einige Mitarbeiter/innen von uns haben schon großes Interesse gezeigt und sie haben sehr viel Potenzial. Wenn ich sehe, was sie für Fähigkeiten, was sie für Ressourcen haben, das ist unglaublich. Aber so sind wir auf den Gedanken gekommen, Weiter- und Ausbildungsangebote zu implementieren. Sodass wir dann hoffentlich bald auch so weit sind, unsere sehr lieb gewonnenen Mitarbeiter/innen auch hier an unserem Standort weiterzubilden.

Wie kommen denn die Anfragen an Sie?
Meist sind diejenigen pflegebedürftig, die aus dem Krankenhaus entlassen werden und Einschränkungen haben, sich zu versorgen, einkaufen zu gehen, sich an- und ausziehen, oder auch regelmäßig die Medikamenteneinnahme zu sichern. Dann rufen uns die Entlassungsmanagements der Krankenhäuser oder die Sozialdienste an, ob wir entsprechende Kapazitäten haben und Patienten aufnehmen können. Und wenn wir dann ein, zwei, dreimal bestätigen „ja, wir haben Kapazitäten“, dann ist es fast ein Selbstläufer, dass wir immer wieder angerufen werden. Und so fängt es an, dass wir die Patienten kennenlernen und sie die die Hilfe erhalten, die sie sich wünschen.

Wie können Sie Pflegende Angehörige am besten unterstützen – abgesehen von der Pflege selbst?
Die größte Hilfe für die Angehörigen ist, sie zu entlasten und im Sinne einer umfassenden Beratung hinsichtlich möglicher Kosten bei den verschiedenen Pflegeformen und Versorgungsvarianten aufzuklären. Die Situation ist meist für alle neu – für den Patienten, aber auch für die Angehörigen. Wir können ihnen dann ganz in Ruhe in erklären, wie die Situation ist und welche Möglichkeiten es jetzt gibt. So wissen sie schonmal, dass es mit uns eine Stelle gibt, wo sie anrufen können, immer jemanden erreichen und einen Ansprechpartner haben. Das ist wohl die größte Entlastung, ihnen in ihrer Situation zu helfen und ihre Fragen zu beantworten – einfach für sie da sein.

Aber natürlich gehört zum Beispiel auch dazu, dass wir bei Antragstellungen helfen, beim Ausfüllen von Formularen. Wir wissen, wo es die Formulare gibt und wie man bestimmte Pflegemittel und Pflegehilfsmittel besorgen kann. Hier können wir beraten und auch als Vermittler agieren. 

Natürlich geben wir auch immer Tipps, die man vielleicht nicht überall bekommt. So gibt es zum Beispiel Pflegehilfsmittel, die zum Verbrauch in der häuslichen Pflege bestimmt sind und die bis zu einem gewissen Betrag monatlich von der Krankenkasse übernommen werden. Das heißt, dass man bspw. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Bettschutzauflagen und ähnliche Mittel monatlich bekommt und die Kosten von der Kasse übernommen werden. Das Sanitätshaus Seeger, mit dem wir viel zusammenarbeiten, bietet das sogenannte PflegeGut-Paket an und hilft nicht nur bei der Antragstellung zur Kostenübernahme, sondern auch bei der Entscheidung, welche Pflegehilfsmittel in welcher Menge benötigt werden.

Wie funktioniert denn generell die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel Sanitätshäusern?
Ich sage immer, Soldaten können nur so gut sein wie der General. Wenn die Pflegedienstleitung gut ist insofern, dass die Kommunikation und Organisation gut laufen, dann funktioniert jegliche Zusammenarbeit sehr gut. Das Wichtigste bei der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ist immer die Kommunikation. Wir arbeiten sehr gerne mit Seeger zusammen, hier kennen wir viele Menschen, die wir schnell und unkompliziert erreichen können. Das ist natürlich super. Viel können wir so bereits am Telefon klären oder anstoßen – und dann läuft die Angelegenheit schon und wird zeitnah bearbeitet. Da kann ich nur sagen: Wunderbar!

Vielen Dank für das Gespräch!

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