Gesundheit von Beinen & Venen

Sie freuen sich auf ihren lang ersehnten Urlaub, die Koffer sind gepackt und jetzt kann es endlich losgehen? Lassen Sie es sich gut gehen und gönnen Sie ihren Beinen Erholung, schon bevor Sie am Ziel ankommen. Wer mit Bus, Bahn, Auto oder Flugzeug unterwegs ist, kennt oft auch das Gefühl müder Beine. Egal ob Urlaubsreise oder Business-Trip: Langes Sitzen führt oft dazu, dass die Beine schwer werden oder sogar anschwellen.
© Julius Zorn GmbH

Welche Rolle ihre Venen im Blutkreislauf spielen

Das Venensystem bildet einen Teil des Blutkreislaufes. Den Beinvenen kommen dabei sehr wichtige Aufgaben zu: Sie transportieren das Blut zum Herzen zurück, regulieren unseren Kreislauf und beeinflussen auch die Temperatur der Haut. Vorweg einige Fakten: Alle Zellen unseres Körpers müssen stetig mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Diesen Vorgang gewährleistet der menschliche Blutkreislauf. Das Herz pumpt das Blut mit großem Druck in die Arterien. Von dort wird es im gesamten Körper verteilt. Verbrauchtes Blut wird von den Venen wieder zurück zum Herzen (und von dort zur Lunge) transportiert und mit Sauerstoff angereichert. Die Venen durchziehen die Beine an der Oberfläche (oberflächliches Venensystem). Sie sammeln das Blut aus den Haftschichten und transportieren es über das tiefe Venensystem nach oben. Das tiefe Venensystem befindet sich im Inneren des Beines und ist von Muskeln umgeben. Wenn die Venen das Blut transportieren, können sie nur auf eine geringfügige „Pump-Saug-Wirkung“ des Herzens zurückgreifen. Das Blut wird vor allem durch die sogenannten „Gelenk- und Muskelpumpen“ weitergeleitet. Wenn Krampfadern entstehen, spielen die Venenklappen eine zentrale Rolle. Denn sind diese „Rückschlag-Ventile“ beschädigt, kann das Blut nicht mehr in Richtung Herz gepumpt werden. Es versackt stattdessen in den Beinen und erweitert so sichtbar die Venen.

Was sind Krampfadern?

Als Krampfadern werden erweiterte, krumme Beinvenen bezeichnet (Krummadern). Sie stellen eine Erkrankung dar, denn die betroffenen Venen können ihre Transport- Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen. Das Blut staut sich und an der Hautoberfläche der Beine werden die Venen als wulstförmige Stränge sichtbar.

Warum ihre Venen müde werden können

Kribbeln, Ziehen, müde und schwere Beine – kennen Sie das? Sie sind nicht allein. Erste Hinweise auf eine Venenerkrankung geben sogenannte Besenreiser. Sie werden jedoch eher als kosmetische Angelegenheit eingestuft. Anders hinge-gen bei Krampfadern: Sie treten an der Hautoberfläche als erweiterte, geschlängelte Venen auf, sind deutlich sichtbar und haben eine medizinische Bedeutung. Solche Venenerkrankungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Meist handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren:

• Eine angeborene Schwäche des Bindegewebes ist die Hauptursache für die Bildung von Krampfadern.
• Bei Übergewicht oder chronischer Verstopfung erhöht sich der Druck auf den bauchraum und die Venen werden zusätzlich belastet.
• Regelmäßiges langes Sitzen oder Stehen beeinträchtigt die Venen – nur bei Bewegung können die gelenk- und Muskelpumpen optimal funktionieren.
• Genussmittel wie Alkohol können die Gefäße erweitern und den Blutfluss behindern.
• Hormonumstellungen, die bei Schwangerschaften, Geburten oder der Einnahme der Pille auftreten, beeinflussen die Venen.

Was Sie über Thrombose wissen sollten

Durch verschiedene Ursachen kann sich an einer Venenwand ein Blutgerinnsel (Thrombos) bilden. Der Thrombus besteht aus miteinander verklebten Blutplättchen (Thrombozyten). Die Bildung von Blutgerinnseln geschieht im Kör-per häufiger. Sie werden aber meist vom Organismus selbst durch den Einsatz bestimmter Enzyme wieder aufgelöst. Manchmal kann die Balance aus Blutgerinnung und Gerinnungshemmung gestört sein. Wenn Gerinnsel dann durch immer wieder neu abgelagerte Thrombozyten soweit gewachsen sind, dass sich die Vene komplett verschließt, sprechen Mediziner von einer Thrombose.

erste Anzeichen einer Thrombose

Je früher Sie handeln, desto besser. Deshalb sollten Sie bereits bei den ersten Symptomen einen Facharzt (Phlebologen) aufsuchen.

• Dauerhafte Schmerzen in der Wade
• Diffuse Schmerzen im gesamten Bein
• Schweregefühl in den Beinen
• Schwellungen am Fußknöchel, besonders rechts und links an der Achillessehne
• Schwellungen am Unterschenkel
• Blauverfärbungen der Haut am Bein
• Kältegefühl im Bein, parallel leichtes Fieber und erhöhter Puls

Wichtig: Die aufgeführten Symptome können z. B. auch durch Krampfadern bedingt sein. Sie sollten sich aber den-noch an einen Experten wenden, der mögliche Venenschwächen diagnostizieren und therapieren kann.

Wie entsteht eine Reisethrombose?

Mehrstündiges, eingeengtes Sitzen (z. B. auf Urlaubs- oder Geschäftsreisen) verlangsamt den Blutfluss in den Venen. Die bereits beschriebenen Blutgerinnsel können sich dadurch bilden. Hinweis: Auch Menschen mit gesundem Venensystem können eine Reisethrombose entwickeln. Man spricht hier auch vom „Touristenklassen-Syndrom“. Doch nicht nur enge Sitzabstände sind für Reisethrombose verantwortlich.

Wie Sie vorbeugen können

Wenn es um Vorbeugung geht, sprechen Experten von Thromboseprophylaxe. Beachten Sie vor Antritt der Reise einige einfache Regeln, können Sie das Risiko einer Reisethrombose selbst minimieren.

Vor der Reise

• Trinken Sie am Abend vor der Reise keinen Alkohol.
• Nehmen Sie vor der Reise keine Beruhigungs- oder Schlafmittel ein.
• Risikogruppe 1 - Holen Sie sich im Sanitätshaus sogenannte Reisestrümpfe. Das sind spezielle Strümpfe zur Vorbeugung einer Thrombose.
• Risikogruppe 2 bis 3 - Bei höherem Thromboserisiko sollten Sie in jedem Fall Reisestrümpfe tragen. falls Sie bereits ein Venenleiden haben, benötigen Sie medizinische Kompressionsstrümpfe (z. b. Mediven). fragen Sie vor der Reise einfach ihren behandelnden Arzt. er kann ihnen bei Bedarf auch ein niedermolekulares Heparin (Präparat zur Hemmung der Blutgerinnung) verabreichen.

Während der Reise

• Wählen Sie lockere, bequeme Kleidung.
• Schlagen Sie beim Sitzen nach Möglichkeit nicht die Beine übereinander (kann zu Blutstauungen führen).
• Trinken Sie viel (pro Stunde mindestens einen halben Liter Wasser oder Saft).
• Verzichten Sie während der Reise auf Alkohol und Kaffee (entzieht dem Körper Wasser).
• Planen Sie bei längeren Reisen Bewegungspausen ein oder machen Sie kleine Übungen (siehe Fußgymnastik).
• Legen Sie Ihre Beine hoch (wenn möglich, z. B. in Bus oder bahn).
• Tragen Sie Reisestrümpfe bzw. Ihre medizinischen Kompressionsstrümpfe (idealerweise während der gesamten Reise).

Kompression wirkt – Reisestrümpfe

Auch Menschen mit gesundem Venensystem sollten bei längeren Reisen Kompressionsstrümpfe tragen. Die Reisestrümpfe sind rezeptfrei im medizinischen Fachhandel erhältlich. Studien zeigen, dass Kompressionsstrümpfe mit definiertem Druckverlauf (wie z. B. medi travel) das Risiko einer Reisethrombose reduzieren können. Vertrauen Sie auf die wohltuende Wirkung der Kompression und konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Reiseziel.

Was Sie gegen Arthrose-Schmerzen tun können

Ständiger Schmerz, kaum Bewegung – chronische Erkrankungen wie Arthrose beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Wer seine Lebensweise durch arthrosegerechte Bewegung und Ernährung anpasst, kann die Schmerzen reduzieren, sich von Medikamenten unabhängig machen, das Fortschreiten der Arthrose hinauszögern und Operationen verhindern.

Sport oder Schonung?

Hier sind sich die Experten einig: Sport muss sein! Wer Schmerzen hat, neigt oft zu einer Schonhaltung und versucht, sich möglichst nicht zu bewegen. Genau dies ist falsch. Denn Bewegungsmangel ist einer der Hauptfaktoren für Arthrose. Ideale Sportarten bei Arthrose sind z. B. Wandern, Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder Yoga. Um die Beweglichkeit, Aktivität und Lebensqualität zu erhalten, ist die Schmerzlinderung das A und O. Es gibt viele verschiedene Therapien, um Schmerzen zu lindern und ein aktives Leben zu führen. Eine Therapieform, die klinisch erwiesen wirksam ist und auf Medikamente verzichten kann, sind Knie-Orthesen.

Schmerzlinderung ohne Medikamente

Orthesen sind medizinische Hilfsmittel, die den Bewegungsapparat schützen und stützen. Sie werden bei Verletzungen, nach Operationen und bei chronischen Krankheiten eingesetzt, um die Heilung zu fördern und die Mobilität wiederherzustellen.

Entlastung für das Knie

Knie-Orthesen, wie zum Beispiel die Unloader One® oder Unloader® FIT von Össur, entlasten und stabilisieren das Kniegelenk und reduzieren dadurch signifikant die Schmerzen. In Studien wurde die Wirksamkeit von Orthesen zur Behandlung von Kniegelenkarthrose bewertet. Die Prüfungen kamen zu dem Ergebnis, dass Orthesen durch die Entlastung dauerhaft Schmerzen lindern, die Gelenk-steifigkeit reduzieren, die Medikamentendosierung verringern und die körperlichen Funktionen verbessern. Da-durch können Patienten sich wieder mehr bewegen und sind aktiver, was nicht nur den Gesamtzustand, sondern auch die Lebensqualität verbessert. Nicht zuletzt kann auch der Einsatz von künstlichen Gelenken hinausgezögert werden.

Mobilisierung der Hüfte

Auch das Hüftgelenk wird bei nahezu allen Aktivitäten gebraucht. Durch hohe Belastungen, Fehlstellungen, Verletzungen oder altersbedingt nutzt sich der Knorpel ab, was zu Hüftgelenk-Arthrose führen kann. Dabei reiben die Knochen aneinander, was Schmerzen und Entzündungen verursacht und die Beweglichkeit einschränkt. Hier empfiehlt sich eine entlastende Orthese, wie zum Beispiel die Unloader® HIP von Össur. Durch das Entlastungsprinzip kann eine Hüftgelenk-Orthese Schmerzen lindern, die Gelenkfunktionen verbessern und die Mobilität erhöhen. Außerdem wird der Knorpel geschützt. Durch das Tragen der Orthese konnte bei Patienten mit Hüftgelenk-Arthrose nach vier Wochen eine signifikante Verbesserung der all-täglichen Aktivitäten beobachtet werden. Mehr Informationen: www.ossur.de

Fußgymnastik

Tun Sie Ihren Füßen etwas Gutes

Schaut man sich Belastungen im Alltag etwas genauer an, so ist festzustellen, dass der Fuß bei den meisten Gehbewegungen stark belastet wird. Die Achillessehne überträgt hohe Kräfte auf das Fersenbein, die Gelenkknorpel (vor allem im oberen und unteren Sprunggelenk) werden stark belastet und die Bänder müssen die Gelenke stabilisieren und gleichzeitig ein aus-reichendes Maß an Beweglichkeit ermöglichen. Daraus folgt, dass die Füße eine große Aufmerksamkeit erhalten sollten. Daher ist es empfehlenswert, Übungen die Kraftfähigkeit, Beweglichkeit, Koordination und propriozeptive Fähigkeiten der Füße zielgerichtet zu verbessern. Der zeitliche Aufwand ist minimal, da bereits wenige Minuten pro Tag vollkommen ausreichend sind: Die nachfolgenden Beispiele sind eine kleine Anregung für gezieltes Fußmuskeltraining. Und das Gute: Es ist überall möglich.

 

Übungen

Zehen spreizen

Das manuelle Zehenspreizen ist eine passive Methode, den Zehen einen Bewegungsausgleich zum Alltagsschuh zu geben. Die Übung sollte als Ritual vor dem Schuhanziehen und nach dem Schuhausziehen durchgeführt werden. Hierzu wer-den die Finger der rechten Hand nacheinander in den Zehen-Zwischenräumen des linken Fußes verschränkt. Der kleine Finger (Finger 5) wird zuerst zwischen der kleinen Zehe (Zehe 5) und der Ringzehe (Zehe 4) positioniert. Anschließend wird der Ringfinger (Finger 4) zwischen der Ringzehe (Zehe 4) und der Mittelzehe (Zehe 3) positioniert usw. Am Ende umgreift der Daumen die große Zehe. In dieser Position werden nun die Zehen 6-8 mal langsam nach oben und unten durchbewegt. Anschließend die Seite wechseln.

Zehen krallen

Das Krallen der Zehen ist eine aktive Bewegung und vom Bewegungsausmaß sehr individuell. Die Übung kann im Stehen und Sitzen ausgeführt und zusätzlich mit dem Greifen von Gegenständen (Handtuch, Steine etc.) und/oder einer Streckung im Sprunggelenk kombiniert werden. 3 Serien mit 15-20 Wiederholungen pro Fuß sind ausreichend. Ziel ist die Verbesserung der Beweglichkeit in den Zehengrundgelenken sowie eine gezielte Kräftigung der Fußmuskulatur. Zu beachten ist, dass eine aktive Krallbewegung den Fuß stabilisiert und verfestigt, was für eine kräftige Abrollbewegung des Fußes in der Abdruckphase wichtig ist.

Quergewölbe erhöhen

Um das Quergewölbe regelmäßig aufzurichten bedarf es nur kleiner Hilfsmittel. Als stabile Unterlage genügt ein halbrundes, festes Brettchen, alternativ ein eingerolltes Handtuch, etc. auf dem abwechselnd eine Gehbewegung am Ort imitiert wird. Der langsame und gezielte Fußaufsatz über den Vorfuß führt zu einer mechanisch bedingten Aufrichtung des Quergewölbes. Die Übung sollte 15-20 Sekunden ausgeführt werden und 2-3 mal wiederholt werden. Koordinativ anspruchsvoller ist die Ausführung mit einem festen Ball (z.B. Tennisball) oder speziellen Trainingsmitteln (Blackroll Miniball).

Seilknoten

Das Seilknoten ist eine spielerische Übung im Bereich der Fußgymnastik. Neben der koordinativen Komponente ist es vor allem das feine Zusammenspiel fast aller Gelenke des Fußes sowie des Knie- und Hüftgelenkes. Vor allem der Wechsel zwischen links auf rechts und umgekehrt, machen diese Übung interessant. Zur Steuerung der Übung kann die Dicke des Seiles verändert werden (Bindfaden, Springseil, Tau, Thera-Band), die Art des Knotens variiert werden oder auch das Erledigen der Übung nach Zeit eingesetzt werden. Probieren Sie das doch mal mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden.

Mobilisation oberes Sprunggelenk

Die Mobilisation des oberen Sprunggelenkes ist eine der wenigen Fußgymnastikübungen, die auch mit Schuhen ausgeführt werden kann. Bei der Ausführung ist zu beachten, dass der Fuß komplett auf dem Boden aufliegt und dort durch die Hände fixiert wird. Anschließend erfolgt die kontrollierte Vorschubbewegung des Kniegelenkes über den Fußaufsatz-punkt hinweg um die Gelenksbewegung zu initiieren. Limitierend für das Bewegungsausmaß ist zumeist die Dehnfähigkeit des Wadenmuskulatur-Achillessehnen-Komplexes.

Selbstmassage Fußsohle

Als wichtiges strukturelles Element der Fußsohle ist die Plantar-Faszie (Aponeurosis plantaris) zu nennen. Diese Sehnenplatte verspannt den Fuß an der Unterseite und ist somit wichtig für die Ausprägung des Längsgewölbes. Um einen optimalen strukturellen Zustand zu gewährleisten, sollte die Fußsohle daher mehrmals wöchentlich mechanisch bearbeitet werden. Dazu genügt es, den Fuß mit angemessenem Druck über einen festen Rundstab aus Holz (oder speziellen Trainingsmitteln wie die Blackroll Miniroll) zu rollen. Der Pressdruck führt zu einer vermehrten Auspressung des Fasziengewebes und damit zu einem verbesserten Stoffwechsel. Zudem werden mögliche Verklebungen gelöst. Koordinativer sind ein Blackroll-Mini-Ball oder ein harter Tennisball.

Seien Sie kreativ. Spielen Sie doch barfuß Mensch-Ärger-Dich-Nicht oder Schach. Ein besseres Training mit Spaßfaktor für Kopf und Fuß gibt es kaum. Diese und weitere Übungen finden Sie auf www.shop.evoletics.de

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