Für die Sichelfuß-Therapie können verschiedene Ansätze verfolgt werden, je nach Schweregrad der Fehlstellung. Im Allgemeinen beginnt die Behandlung mit schonenden und nicht-invasiven Verfahren. Bei einem Sichelfuß kommen folgende konservative Behandlungen infrage:
- Gipsverbände & Schienen: Während die meisten anderen Behandlungsmöglichkeiten genereller Natur sind, kommen bei Säuglingen und Kleinkindern besonders korrigierende Gipsverbände oder Schienen zum Einsatz, um die Fußstellung allmählich zu korrigieren. Diese Methode der Pes adductus-Therapie erfordert jedoch auch regelmäßige Kontrollen und Anpassungen der Schienen durch Fachpersonal.
- Physiotherapie & manuelle Therapie: Um die Muskulatur zu stärken und die Stellung des Fußes zu korrigieren, können regelmäßige Physiotherapie-Übungen gegen den Sichelfuß helfen. Manuelle Therapien durch geschulte Therapeut:innen können zusätzlich die Gelenkfunktion verbessern und Schmerzen lindern.
- Dehnübungen: Spezielle Übungen gegen den Sichelfuß, die unter Anleitung eines Physiotherapeuten oder einer Orthopädin durchgeführt werden, können die Fußmuskulatur und -sehnen flexibel halten und die Fehlstellung reduzieren.
- Orthopädische Einlagen & Orthesen: Auch das Tragen von individuell angefertigten Einlagen und Orthopädie-Schuhtechnik kann den Sichelfuß korrigieren. Kleine Patient:innen sollten dabei Einlagen für Kinder und weitere Hilfsmittel der Kinderorthopädie nutzen. Wichtig ist beim Tragen von Sichelfuß-Einlagen besonders, dass die Einlagen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Genügen konservative Methoden zur Therapie des Sichelfußes nicht, bieten auch Operationen eine Möglichkeit zur Korrektur der Fehlstellung. Dabei stehen verschiedene Pes adductus-Operationen zur Auswahl, die gegen den Sichelfuß erfolgversprechend sind:
- Weichteileingriffe: Diese Sichelfuß-Operationen konzentrieren sich auf die Anpassung der Sehnen und Bänder, um die Fußstellung zu verbessern. Je nach Schwere und Ausprägung des Sichelfußes kommen dabei unterschiedliche Vorgehensweisen infrage. Ein häufiger Eingriff ist beispielsweise die Verlängerung oder Verlagerung der betroffenen Sehnen, durch welche eine bessere Ausrichtung des Fußes erreicht wird.
- Knocheneingriffe: In schwereren Fällen kann es erforderlich sein, die Knochen zu korrigieren. Etwa durch eine sogenannte Osteotomie, also die Durchtrennung und Neuausrichtung der Knochen, kann eine stabile und korrekte Stellung von Fuß und Zehen gewährleistet werden.
Wenn eine Operation durchgeführt wurde, kommt es besonders auf die intensive physiotherapeutische Nachbehandlung an, um die Funktionalität des Fußes zu erhalten und zu verbessern. Die Nachsorge enthält oft auch wieder konservative Methoden wie die Physiotherapie. Die volle Rehabilitation kann dennoch mehrere Monate dauern, weshalb Geduld und konsequente Mitarbeit der Patient:innen erforderlich ist.